Internetabhängigkeit: Diagnose

Internetabhängigkeit: Diagnosekriterien

Tao et al. schlugen 2010 die folgenden Diagnosekriterien für die Internetabhängigkeit vor:

Symptome:

Jedes der folgenden Symptome muss vorhanden sein:

Mindestens eines der folgenden Symptome muss vorhanden sein:

Ausschlusskriterium:
Der pathologische Internetgebrauch wird nicht besser durch eine Psychotische Störung oder durch eine Bipolar-I-Störung erklärt.

Klinisch relevante Beeinträchtigung:
Der übermäßige Internetgebrauch führt zu relevanten Beeinträchtigungen, z.B. zu reduzierten sozialen, akakdemischen oder beruflichen Fähigkeiten, zu einem Verlust an wichtigen sozialen Beziehungen oder zu Beinträchtigunen in Bezug auf Beruf, Ausbildung oder Karriere.

Dauer und Verlauf:
Die Internetabhängigkeit muss für eine Periode von mindestens 3 Monaten bestehen, mit einem (nicht-beruflichen, nicht-akademischen) Internetgebrauch von mindestens 6 Stunden am Tag.

(vgl. Tao 2010)


ICD-11: Gaming Disorder

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Juni 2018 die 11. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (engl. International Classification of Diseases) ICD-11 vorgestellt.

In der ICD-11 wird unter der Codierung ICD-11 6C51 die Gaming Disorder geführt.

(vgl. WHO 2017, WHO 2018)


Die Diagnose einer Internetabhängigkeit wird sich zukünftig deutlich sicherer stellen lassen, da die American Psychiatric Association (APA) mit der 5. Revision des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, DSM-5 Diagnosekriterien für die so genannte Internet Gaming Disorder vorgeschlagen hat.

In der Vergangenheit hat der Mangel an validen Diagnosekriterien dazu geführt, dass parallel verschiedenste Diagnosen wie Internetabhängigkeit, Internetsucht, Onlinesucht etc. entstanden sind, ohne dass letztendlich ausreichende wissenschaftliche Studien zu diesen Störungsbildern existierten.

Weiterlesen: Internetabhängigkeit: Diagnose nach DSM-5

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